Gewerbe & Verband 6/2020
20 Jahre für die AMÖ
Donnerstag, 1. Juni 2000. Die Beschäftigung beim Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. beginnt für Dr. Ellen Troska mit einem gesetzlichen Feiertag. Was mit einem gemütlichen Einstieg vor mehr als 20 Jahren begann, hat sich zu einer vielfältigen Aufgabe entwickelt: Sie hat an internationalen Standardisierungsprojekten wie der Lagernorm 14873, der Selbsteinlagerungsnorm 15696 sowie der ISO-Norm 17451 (Numerische Umzugsgutliste) mitgewirkt. Auch stand von Beginn an die Mitwirkung in der Ausschussarbeit, insbesondere in den Ausschüssen Umzug sowie Handels- und Versandhausmöbelspediteure auf ihrer To-do-Liste. In jüngerer Vergangenheit hat sie die Verantwortung für die Arbeit der AMÖ im Rahmen der ZIMLog und für die Rahmenverträge Bundeswehr und Auswärtiges Amt übernommen.
Mit ihren 20 Jahren für die AMÖ ist Dr. Ellen Troska aktuell die dienstälteste Person in der Geschäftsstelle. Im Gespräch erinnert sich unsere geschätzte Kollegin an ihre Anfänge sowie ihren persönlichen Werdegang bei der AMÖ.
Frau Dr. Troska, wenn Sie sich zurückerinnern: Womit hat Ihre Tätigkeit bei der AMÖ begonnen – vom Feiertag einmal absehen?
Dr. Ellen Troska: Von Beginn an bis heute zählt der Bereich Internationales zu meinen Haupttätigkeitsbereichen. Da ich vor der AMÖ an der Universität Bonn als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Handbuch zur Europäischen Verkehrspolitik mitgearbeitet hatte, war ich dafür quasi prädestiniert.
…und haben die Tätigkeit mehr und mehr ausgefüllt und ausgebaut.
Das stimmt. So habe ich mehr als 18 Jahre das Sekretariat des Europäischen Umzugsverbandes FEDEMAC geleitet. Von Beginn an bin ich die Kontaktstelle der GIM / FIDI-Deutschland für die Zentrale des weltweiten Verbandes der Umzugsspediteure, FIDI, in Brüssel. Auch heute noch ist die europäische Verkehrspolitik im Interesse der deutschen Umzugsspediteure in meinem Blickpunkt.
Heute gelten Sie außerdem als gefragte Expertin rund um das Thema Steuern. Wie kam es dazu?
Weil es, als ich begann, Unsicherheiten bezüglich der umsatzsteuerlichen Behandlung von internationalen Umzügen gab, habe ich mich so nach und nach in dieses Themengebiet eingearbeitet und wenn nötig, auch den Kontakt mit dem Bundesministerium der Finanzen aufgenommen. Heute fragen mitunter auch die Steuerberater der Mitgliedsunternehmen an, wenn sie nicht sicher sind, ob zum Beispiel die Transportversicherungsprämie der Umsatzsteuer unterliegt oder nicht.
Neben Ihrem Expertenwissen haben Sie bereits früh Ihr Talent für Eventorganisationen bewiesen. Was ist da besonders in Erinnerung geblieben?
15 Jahre habe ich die Juniorenarbeit der AMÖ betreut. Die Organisation jährlicher, mehrtätiger Tagungen der J’AMÖ wurde gleich im ersten Jahr angepackt und so trafen wir uns im Oktober 2001 zu dem ersten dieser J‘AMÖ-Treffen in Frankfurt. Mit 35 Teilnehmern war die Zahl noch relativ gering, steigerte sich jedoch von Jahr zu Jahr auf rund 120 Teilnehmer derzeit. Die Freude an der Planung von Events habe ich mir bis heute bewahrt, und wirke nach wie vor mit viel Herzblut an der Konzeption und Organisationen von Veranstaltungen der AMÖ mit.
…die ja leider bisher alle ausfallen mussten!
Ja, leider. Ich freue mich jedoch schon jetzt auf ein nicht nur virtuelles Wiedersehen mit den AMÖ-Spediteuren. Von solchen, zugegebenermaßen auch kraftraubenden Veranstaltungen, nimmt man auch stets neue Impulse für die Verbandsarbeit mit und kann im persönlichen Gespräch erfahren, wo dem einen oder anderen Mitglieder der Schuh drückt, um entsprechend Abhilfe schaffen zu können.
Das klingt insgesamt alles andere nach Eintönigkeit…
Vor 20 Jahren hatte ich nicht daran gedacht, dass es mich für so eine lange Zeit in Hattersheim halten wird. Aber die Arbeit ist auch nach so langer Zeit alles andere als langweilig geworden. Und wenn man den PC am Morgen hochfährt, wartet zumeist die ein oder andere Überraschung, mit der man nun wirklich nicht gerechnet hatte. Darüber hinaus macht das Arbeiten in unserem kleinen, aber feinen Team viel Spaß!