Gewerbe & Verband 6/2019
Kurz gemeldet 6/2019
#1 LSV überreicht rote Rosen zum Weltfrauentag
Das gibt’s auch nicht alle Tage: Die Eröffnung des Vorabends zur 29. Ordentlichen Mitgliederversammlung des LSV e.V. am 8. März 2019 stand ganz im Zeichen des Internationalen Frauentags – mit einer Rose als Überraschung für alle anwesenden Damen. „Business as usual“ stand dann am darauffolgenden Tag zunächst mit der internen Mitgliederversammlung auf dem Programm, ehe unter den Augen zahlreicher Gäste, darunter der Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Oliver Schenk (CDU), die Öffentliche Mitgliederversammlung eröffnet wurde.
Kernthemen, die den LSV an diesem Tag beschäftigten, waren nach wie vor die Dauerbrenner der Branche: der Fahrermangel in den Unternehmen, der Ausbau der Verkehrsstrecken in Sachsen sowie Fragen zum Brexit, zur Maut und zum Digitalen Tachographen.
Im anschließenden Fachvortrag zeigte Manfred Kuchlmayr (IVECO Magirus AG) die Möglichkeiten alternativer Antriebskonzepte und ihren aktuellen Entwicklungs- und Realisierungsstand auf – ein für alle Anwesenden interessantes Thema im Hinblick auf die steigenden Anforderungen zum Umwelt- und Klimaschutz.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von einer kleinen Fachmesse mit zahlreichen Ausstellern, unter anderem mit der SVG Sachsen und Thüringen eG, der KRAVAG-LOGISTIC AG und der Fliegl Fahrzeugbau GmbH.
#2 Schweinsteiger in Oberitalien auf Linie
Nicht nur im Tourismus gibt es regen Verkehr in Richtung Oberitalien. Auch „der Schweinsteiger“ tourt regelmäßig über Österreich nach Italien. Die Route führt über Meran, Bozen, Trento und Verona zum Gardasee und zurück. Vor etwa zwei Jahren begonnen, hat sich die Route mit den Schwerpunkten Südtirol und Gardasee sowie bei Bedarf auch zu den anderen oberitalienischen Seen und den Zentren rund um Mailand und Turin für das AMÖ-Mitglied aus Holzkirchen bei München sehr positiv entwickelt.
„Mit Beginn der wärmeren Jahreszeiten bedienen wir die Route wieder mit einer deutlich höheren Taktung. Eine dauerhaft wöchentliche Frequenz ist dabei unser Ziel, wobei im Winter bislang mindestens einmal monatlich gefahren wird“, berichtet Geschäftsführer Uwe Mayer. Bei Bedarf können die Schweinsteiger-Routen flexibel disponiert werden, auch Übernahmen von Transportgut aus anderen Regionen sind jederzeit möglich. Auf der speziell eingerichteten Internetpräsenz www.umzug-gardasee.de werden neben Komplettladungen bis 100 Kubikmeter und Kombitransporten, auch klassische Beiladungen sowie Kleintransporte dargestellt. „Unsere guten Kontakte in die Region ermöglichen es uns, dies alles termintreu und zuverlässig organisieren zu können. Sogar in die engen Altstadtgassen kommen wir“, betont Mayer. Das logistische Konzept bietet auch allen Speditionskollegen und Interessenten aus ganz unterschiedlichen Bereichen Möglichkeiten, da neben dem Schwerpunkt Möbel auch Handelswaren sowie regionale und saisonale Produkte in beide Richtungen transportiert werden können.
#3 Ein Leben in der internationalen Transportlogistik
Die Spedition Wilhelm Rosebrock GmbH und Co. KG hat ihren langjährigen Geschäftsführer Ulrich Weichert in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die letzten Jahre führte Weichert das Bremer Unternehmen zusammen mit seinem Geschäftsführerkollegen Martin Sommer. Die Leitung des Bereichs Finanzen ging bereits in die Hände von Christian Klar über, dem im vergangenen April 2019 Prokura erteilt wurde.
Vor fast 43 Jahren begann Ulrich Weichert im August 1976 seine berufliche Ausbildung bei der Spedition Rosebrock in Bremen. Nach seiner Bundewehrzeit stieg er zunächst als Assistent des damaligen Geschäftsführers in die Buchhaltung ein und vollzog seine berufliche Laufbahn im kaufmännischen Bereich bis zum Bilanzbuchhalter. Im Juli 2001 wurde er von den Gesellschaftern als Geschäftsführer Finanzen berufen.
Herr Weichert begleitete wichtige Meilensteine in der Unternehmensentwicklung: Der Unternehmensumzug ins GVZ mit dem damit verbundenen Neubau des Rosebrock Firmensitzes, die Entwicklung der Abteilung für internationale Umzüge, die Filialgründung in Polen, sowie die Geschäftsausweitung in den Bereichen Luftfracht/Seefracht für Firmenkunden und Projektspedition.
Geschäftsleitung, Gesellschafter und alle Rosebrock-Mitarbeiter danken Ulrich Weichert für seine langjährige Tätigkeit und wünschen ihm für den Ruhestand alles Gute.
#4 Kohlhepp baut Fahrschulangebot in Bad Kissingen aus
Die Kohlhepp Logistik GmbH hat ihre interne Fahrschule erweitert und bietet seit Februar einen zweiten Schulungsraum zentral in Bad Kissingen an. Bei der Eröffnungsfeier würdigte MdB Dorothee Bär (CSU) den Mut des mittelständischen Unternehmens bereits in Zeiten guter Konjunktur in die Zukunft zu investieren. Die Staatsministerin im Bundeskanzleramt lobte ausdrücklich außerdem die Eigeninitiative Kohlhepps, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, statt auf Lösungen aus der Politik zu warten.
Bereits im Januar 2018 setzte die Firma Kohlhepp mit der Eröffnung der Fahrschule Rhön einen weiteren Schritt für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens. Geschäftsführer Peter Kohlhepp begründete den Schritt schon damals mit dem eklatanten Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt. „Berufskraftfahrer ist ein Beruf mit besten Aussichten. Da ist es nur logisch, dass wir sie selbst ausbilden“, betonte Kohlhepp. „Mit der Fahrschule haben wir die komplette Ausbildung in einer Hand und können unsere Mitarbeiter gezielt für unsere Bedürfnisse schulen.”
Lob über die Eröffnung des zweiten Schulungsraums äußerte auch Anton Schick (DBK), Bad Kissingens Zweiter Bürgermeister. Schick freute sich namens der Stadt, dass es in Bad Kissingen wieder die Möglichkeit gebe, einen Lkw-Führerschein zu machen. Durch das umfassende Angebot könnten alle Berufskraftfahrer hier auch vor Ort die notwendigen vorgeschriebenen Module absolvieren. Für Peter Kohlhepp ist das entscheidende Ziel, dass die Firma auch in Zukunft ihr Kerngeschäft – Individual-Logistik für sensible Güter – mit Zwei-Mann-Handling bis zum Endverbraucher in bester Qualität gewährleisten kann.
Das Konzept der Fahrschule beruht auf drei Säulen, neben „Fahren mit Verantwortung” (Lkw-Führerschein) gehört selbstverständlich „Dein Stück Freiheit” – der Einstieg mit dem Pkw-Führerschein – dazu. Dies ist für angehende Berufskraftfahrer besonders attraktiv, weil sie diese Prüfung bereits mit 17 ablegen können. Die dritte Säule „Fahr weiter” ist der speziellen Situation in Bad Kissingen geschuldet. „Wir wollen unseren vielen Senioren die Möglichkeit bieten, sich wieder technisch und theoretisch auf den neuesten Stand zu bringen”, so Kohlhepp.
#5 Friedrich Friedrich führt Telematik-System ein
Die Darmstädter Speditions- und Möbeltransportgesellschaft mbH Friedrich Friedrich hat zum Jahresbeginn ihren Fuhrpark mit Telematik-Systemen ausgestattet und parallel eine neue Branchensoftware eingeführt. Die digitale Übermittlung von Fahrer- und Fahrzeugdaten soll nicht nur die Servicequalität und die Kundenkommunikation steigern, sondern gleichzeitig eine einfachere Überwachung und Umsetzung der rechtlichen Prüfungen und Kontrollen ermöglichen.
„Das Jahr 2019 steht bei uns ganz im Zeichen der Digitalisierung. Die Einführung der Telematik ist der erste Schritt, weitere Projekte sind bereits in Planung“, verrät Ralf Stößel, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Friedrich Friedrich, Höhne-Grass, J. & G. Adrian und KS Büromöbel.
Zu Beginn des Jahres wurden alle Fahrzeuge der Griesheimer Umzugsspedition mit Telematik-Systemen ausgestattet, die fortan Daten in Echtzeit an die Disposition senden. Für Friedrich Friedrich ergeben sich aus der digitalen Übermittlung von Fuhrparkdaten signifikante Vorteile in den Auftragsabläufen. Die transparente Informationsübermittlung in der Arbeitskette ist besonders bei kurzfristigen Änderungen im Auftragsablauf ein Effizienz- und Kostenfaktor.
Nach wie vor stehen in der Logistikbranche Aspekte wie Innovation und Kostenersparnis an erster Stelle. Eine Optimierung der logistischen Prozesse durch den Einsatz der Telematik verspricht auch eine höhere Wertschöpfung und mehr Service für den Kunden – zwei wichtige Säulen der Umzugswirtschaft, welche die digitale Fuhrparküberwachung zum Wettbewerbsfaktor machen.
#6 Aktion Toter Winkel: „Learning by doing“ mit Fritz Fels GmbH
Der Begriff „toter Winkel“ sagt den kleinen Verkehrsteilnehmern allein nicht viel. Dabei ist die Gefahr alltäglich, wie Statistiken zeigen. Wie groß der tote Winkel wirklich ist, konnten die Schüler der 4b der Mönchhof-Grundschule in Heidelberg hautnah erleben. „Ich kann meine Klassenkameraden zwar hören, aber sehen kann ich sie nicht“, wundert sich eine Schülerin aus der vierten Klasse. Während sie im Lkw sitzt kann sie Ihre komplette Klasse nicht sehen, obwohl ihre Klassenkameraden direkt neben dem Lkw stehen.
Lehrerin Sybille Kari war von der Schulung begeistert: „Eine tolle Aktion, gerne wieder“, fiel ihr Statement kurz und knapp aus. Auch die Schüler freuten sich, denn den toten Winkel hatten sie bereits in der Fahrradprüfung besprochen, aber durch die praktische Erfahrung können sie sich die Situation jetzt besser vorstellen. Jochen Seitz gab den Kindern deshalb eine wichtige Kernbotschaft mit auf den Schulweg: „Wenn du den Fahrer nicht siehst, dann kann auch er dich nicht sehen“, sagte der Mitarbeiter von Round Table, einer ehrenamtlichen Vereinigung, die seit 2008 in Zusammenarbeit mit der Fitz Fels GmbH Grundschüler in der Metropolregion Rhein Neckar für die Gefahren im Straßenverkehr und dort besonders bei Abbiegeunfällen sensibilisiert. Regelmäßig bieten die Kooperationspartner Aktionstage an Grundschulen mit dem Ziel „learning by doing“ an.
„Das Projekt ‚Raus aus dem toten Winkel‘ schlägt die Brücke zwischen der wichtigen Verkehrserziehung und dem tatsächlichen Erlebnis im Straßenverkehr. Einmal die Welt aus der Sicht eines Lkw-Fahrers sehen und mitzuerleben, wie die eigene Schulklasse komplett im toten Winkel verschwindet, ist eine prägende Erfahrung“, erklärt Seitz. Das sieht auch Fels Geschäftsführer Thomas Beck so, der immer einen Lkw mit Fahrer kostenfrei zur Verfügung stellt: „Wenn wir durch die Schulungen nur einen Unfall verhindern, dann hat sich der Aufwand gelohnt!“
#7 Geuer „vereint“ CVUA am Hauptsitz in Münster
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) wurde in den Hauptsitz in Münster eingegliedert. Mit dem Umzug von insgesamt 580 m³ Labormobiliar wurde die westfälische Möbelspedition Geuer International GmbH betraut. Nach einer viermonatigen Planungsphase erfolgte der Standortwechsel innerhalb von nur sechs Arbeitstagen.
„Laborumzüge sind immer eine Be-sonderheit. Man hat es sowohl mit hoch- sensiblen Gütern wie zerbrechlichem Glas, extrem teuren Maschinen und An- lagen als auch mit kaum ersetzbaren Forschungsobjekten zu tun. Da sind eine sorgfältige Planung und eine umsichtige Ausführung das A und O“, erklärt Horst Geuer, Geschäftsführer der Geuer International GmbH. Insgesamt 14 Mit-arbeiter waren am jetzt durchgeführten Umzug des CVUA beteiligt: ein Projektleiter, zehn Labortransportfachkräfte sowie drei Berufskraftfahrer – allesamt zertifiziert und für den Umgang mit Chemikalien und Gefahrenstoffen geschult.
Mit Kühlfahrzeugen, Trockeneisbehältern, Außenaufzügen und speziellen Transportboxen, die auslaufenden Chemikalien standhalten, war Geuer angerückt, um die insgesamt 40 Arbeitsplätze reibungslos vom Ruhrgebiet ins Münster-land zu verlegen. Eine besondere Herausforderung für das Team von Geuer war dabei der Transport der laboreigenen Anlagen. Beim Handling von Laborvorrichtungen ist technisches Know-how und höchste Präzision gefragt. „In Abstimmung mit dem Hersteller konnten wir die empfindlichen Apparate fehlerfrei in Recklinghausen verpacken und in Münster wieder für die hausinterne Gebäude-technik bereitstellen“, berichtet Geuer.
Im Zuge der Sanierung des Kreishauses, in dem das kommunale Untersuchungsamt des Kreises Recklinghausen zuvor untergebracht gewesen war, hatte das Labor seinen einstigen Bestandsschutz verloren. Die heute geltenden Ansprüche und Vorgaben für Labore zu erfüllen, war unter den gegebenen Umständen schlicht zu teuer. Vor diesem Hintergrund hatte sich das CVUA entschlossen, neun Millionen Euro in die Erweiterung der Standorts Münster zu investieren. Für das CVUA war es nicht der erste Umzug mit Geuer. Die Wuppertaler Zweigstelle nahm bereits vor über sechzehn Jahren zum ersten Mal den Service des Spezialdienstleisters in Anspruch. In der Zwischenzeit kamen fünf weitere Ortswechsel unabhängiger CVU-Ämter verschiedener Landkreise hinzu. Eine Besonderheit hatte der jüngste Umzug dann aber doch: die Nähe zur westfälischen Heimat. Sonst ist das seit 18 Jahren auf den Spezialtransport von komplexen Technikanlagen und sensiblen Gerätschaften ausgerichtete Umzugsunternehmen überwiegend deutschlandweit sowie in der Schweiz und Luxemburg tätig.