Gewerbe & Verband 6/2020
Kurz gemeldet 6/2020
#1 Steuererklärung: Neue Pauschalen für Umzugskosten
Infolge des Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetzes vom 9. Dezember 2019 haben sich auch Änderungen des Bundesumzugkostengesetzes (BUKG) ergeben. Diese Änderungen treten ab dem 1. Juni 2020 in Kraft. Da in den Lohnsteuer- Richtlinien für die steuerlich abzugsfähigen, umzugsbedingten Pauschalen ein direkter Bezug zu den im BUKG festgelegten Pauschalen gegeben ist, gilt ab dem 1. Juni 2020 Folgendes: Bei einem Umzug aus beruflichen Gründen, der ab dem 1. Juni 2020 durchgeführt wird, können folgende Pauschalen als Werbungskosten im Rahmen der Lohn- bzw. Einkommenssteuererklärung geltend gemacht werden:
- Für den umzugsbedingten zusätzlichen Unterricht eines Kindes können Kosten bis zu 1.146 Euro steuermindernd geltend gemacht werden.
- Der Pauschbetrag für sonstige Umzugsauslagen beträgt für den umziehenden Steuerpflichtigen 860 Euro. Für jede weitere Person (Ehegatte, Lebenspartner, lediges Kind, Stief- oder Pflegekind), die auch nach dem Umzug mit in der häuslichen Gemeinschaft lebt, beträgt der Pauschbetrag 573 Euro.
- Hatte der umziehende Steuerpflichtige vor dem Einladen des Umzugsgutes keine Wohnung, weil er z.B. noch bei den Eltern lebte, beträgt der Pauschbetrag 172 Euro. Der gleiche Pauschbetrag findet Anwendung, wenn der umziehende Steuerpflichtige nach dem Umzug keine eigene Wohnung eingerichtet hat, z.B. da er in die Wohnung des Lebenspartners gezogen ist.
#2 Umfrage: Möbelindustrie vor Herausforderungen
Laut einer gemeinsamen Blitzumfrage des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen berichten knapp 80 Prozent der Unternehmen, dass ihr Auftragseingang seit Beginn der Corona-Krise um mehr als 20 Prozent gesunken sei. Wegen der verschlechterten Auftragslage sowie fehlender Zulieferteile mussten die Produktionskapazitäten in vielen Fällen heruntergefahren werden. Fast 80 Prozent der Betriebe führten im April Kurzarbeit ein. Die Wiedereröffnung der Geschäfte mache sich in der Möbelindustrie zwar positiv bemerkbar. Das Hochfahren ihrer Kapazitäten stelle die Produzenten allerdings vor neue Herausforderungen. „Hier brauchen wir in der Branche ein enges Miteinander, etwa regelmäßige Informationen zum Lieferstatus seitens der Industrie und zu den Anliefermöglichkeiten im Handel“, sagt VDM-Geschäftsführer Jan Kurth. Einen Schub gab es in der Corona-Krise für den Möbel-Onlinehandel. Wegen der Ladenschließungen nutzten mehr Kunden die Möglichkeit des Kaufs per Internet. So wiesen rund 40 Prozent der befragten Unternehmen eine Belebung ihres Onlinegeschäfts auf. Beim Blick auf die kommenden Monate zeigt sich die Branche gleichwohl äußerst verhalten. Bis zum Jahresende rechnen gut 40 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent. Rund 40 Prozent der Hersteller stellen sich auf Einbußen zwischen 10 und 20 Prozent ein. Damit werden der Branche bis Jahresende schätzungsweise gut drei Mrd. Euro Umsatz fehlen.
#3 Nachruf
Am 7. April 2020 ist Antje Leuthold im Alter von 62 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Sie trat am 1. April 1980 in das Familienunternehmen an die Seite ihres Mannes und führte es letztlich über 40 Jahre. Ehrenamtlich arbeitete Antje Leuthold für unser Gewerbe als Rechnungsprüferin im Fachverband Möbelspedition und Logistik Mitteldeutschland e.V.. Mit Antje Leuthold verlieren mit eine herzliche und aufrichtige Kollegin aus Sachsen. Unser Mitgefühl ist bei ihrer Familie und den Mitarbeitern der Firma Leuthold.